Schön, dass Sie bei uns vorbeischauen.
Unsere neue Webseite hat sich extra ins Zeug gelegt für Sie! Informieren Sie sich über die Oelder Kommunalpolitik aus freidemokratischer Sicht. Für uns bedeutet das:
- So wenig städtische Einmischung wie möglich.
- So viel städtische Einmischung wie nötig.
- Privat Eigenverantwortung vor gesetzlichen Einschränkungen .
Bei den Freien Demokraten fragen wir bei einer neuen Idee zuerst: Wie können wir die Umsetzung gestalten? Die meisten anderen fragen sich zuerst: Welche Gründe gibt es, die Idee abzulehnen?
Wir nutzen Chancen, um etwas zum Besseren zu verändern. Wir glauben, dass es richtig ist, ein Risiko einzugehen, um eine Chance zu haben, Schlechtes durch etwas Besseres zu ersetzen.
Am 4. September 2024 erhielten die Ratsmitglieder eine E-Mail aus dem Rathaus, die neben dem Hinweis auf einen Pressetermin auch ein „Kommunikationspapier“ enthielt. Das Dokument, entwickelt gemeinsam mit dem Kirchenvorstand von St. Johannes, dreht sich um die geplante WC-Anlage auf dem Kirchplatz und gibt „Dos and Don’ts“ der Kommunikation vor. Diese Inhalte sind so einseitig, dass sie nicht unkommentiert bleiben können.
So wird uns geraten, nicht auf alle Argumente der Initiatoren des Bürgerbegehrens einzugehen und ein angebliches Desinteresse der Bürgerschaft als Vorteil darzustellen. Hier offenbart sich ein fragwürdiges Demokratieverständnis: Es scheint, als hoffe man darauf, dass sich die Bürger keine Meinung bilden, und als ob man bereit wäre, auch gegen deren Mehrheit zu handeln.
Auch die Behauptung, es gebe keinen „Plan B“, ist falsch. Die Stadt war lange untätig und hat sich dann frühzeitig auf eine bestimmte Planung festgelegt, Alternativen z.B. auf dem Carl-Haver-Platz aber nie ernsthaft geprüft. Die Verantwortung für Verzögerungen und die Spaltung der Stadtgesellschaft liegt nicht bei den Initiatoren des Bürgerbegehrens, sondern bei der Stadt, die ein umstrittenes Projekt im Eiltempo durchdrücken möchte.
Der Verweis auf den Denkmalschutz als Hindernis für Alternativen ist ebenso fragwürdig, da die Stadt als untere Denkmalbehörde seit der Novelle des Denkmalschutzgesetzes NRW 2022 weitgehende Entscheidungsspielräume hat.
Insgesamt soll das Projekt als alternativlos verkauft werden – im Interesse des Kirchenvorstandes, nicht der Oelder Bürgerinnen und Bürger. Kritische Stimmen, die sich durch das Bürgerbegehren artikulieren, sollen durch zweifelhafte Kommunikation erstickt werden. Dies weckt Erinnerungen an den sog. Framing-Manual-Skandal von 2019. Damals versuchte die ARD mit einer Art Gebrauchsanweisung, durch sprachliche Manipulation private Konkurrenten zu diffamieren und ihr eigenes Handeln in einem besseren Licht darzustellen. Ich mag nicht glauben, dass sich ein ähnliches Vorgehen auch hier abzuzeichnen scheint. Mit einem solchen Papier ist die Grenze von einer sachlichen zu einer manipulativen Kommunikation durchbrochen.
Arno Zurbrüggen
In dem Artikel der Glocke vom 3. Juli 2024 (https://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/stadt-oelde-verspricht-staerkung-des-ordnungsdienstes-1719938084) zur Ratssitzung vom 1. Juli, Tagesordnungspunkt "Errichtung einer Zentralen Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete"(ZUE), werde ich wie folgt zitiert: "Auch für die im Rat vertretenen Parteien war dieses Sicherheitskonzept ein zentrales Thema. Einzelratsmitglied Arno Zurbrüggen (FDP) warnte, Zuwanderung bringe „einen Anstieg der Kriminalität“ mit sich und verwies auf die die polizeiliche Kriminalstatistik 2023. Dort werde auf Faktoren hingewiesen, die einen Anstieg von Kriminalität begünstigten: die Unterbringung einer großen Zahl von Menschen auf kleinem Raum und häufige Umzüge."
Dies handelt es sich allerdings nur um eines von fünf Argumenten die gegen eine ZUE in Oelde sprechen. Frau Rodeheger mag dazu eine andere Meinung haben, wie sie in einem Interview mit der Glocke am 22. August 2024 verkündet hat. Ich halte ihre Darstellungen nach wie vor in großen Teilen für nicht zutreffend. Nachfolgend meine fünf Argumente aus der Ratssitzung:
1. Unklare / zu pessimistische Zuweisungszahlen der Verwaltung:
Seit Januar, dem Zeitpunkt zu dem wir Ratsmitglieder zum ersten Mal von der Absicht der Einrichtung einer ZUE unterrichtet wurden, wurde den Ratsmitgliedern der Eindruck vermittelt, dass bei angenommenen Zuweisungszahlen von 20 Personen pro Monat, die Aufnahmekapazitäten in wenigen Monaten erschöpft seien. Auf intensives Nachfragen einzelner Bürger musste die Verwaltung dann aber zugeben, dass aktuell die tatsächliche Zuweisungsquote nur bei 50% der Zahl liegt, die man uns vermitteln wollte. Die tatsächliche Notwendigkeit und damit verbundenen Vorteile einer ZUE können daher bezweifelt werden.
2. Der Ratsbeschluss vom 18. Dezember 2023, die bestehenden Unterkünfte am Westrickweg zu erweitern, wurde bisher nicht aufgehoben:
Rein formal müsste aber genau das zunächst passieren. Herr Hunke und Dr. Wohlbrück weisen meines Erachtens zurecht darauf hin, dass bei der Schaffung von Flüchtlingsunterkünften nach den Regeln des § 246 Baugesetzbuch, auch der Absatz 13 a) zu beachten ist:“ Von den Absätzen 8 bis 13 darf nur Gebrauch gemacht werden, soweit dringend benötigte Unterkünfte im Gebiet der Gemeinde, in der sie entstehen sollen, nicht oder nicht rechtzeitig bereitgestellt werden können.“ Unabhängig von der Frage einer fairen Verteilung aller Unterkünfte über das gesamte Stadtgebiet, drängt sich hier die Frage auf, warum ein bestehender, gültiger Ratsbeschluss nicht umgesetzt wird, welche die Verantwortung die Verwaltung in diesem Zusammenhang aufgrund einer bestehenden Interessenslage trägt und ob die einschränkende Bedingung des Absatzes 13 a) hier nicht einschlägig ist?
3. Zu erwartende zusätzliche Belastung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte: Bisher nur unzureichend hingewiesen wurde seitens der Verwaltung auf die zu erwartenden Effekte hinsichtlich der Belastung der örtlichen Ärzteschaft. In der von der Bezirksregierung Arnsberg zur Verfügung gestellten „Leistungsbeschreibung Betreuung“ mit Stand 20. Februar 2024, welche die seitens der ZUE zu erbringenden Leistungen beschreibt, ist in Abschnitt C.2.3 „Sanitätsstation“ geregelt: „Die ärztlichen Sprechstunden müssen nicht für den gesamten Zeitraum der Öffnung der Sanitätsstation durchgeführt werden; die ärztliche Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner ist im notwendigen Maße sicherzustellen. Dies kann auch durch die Übersendung in Arztpraxen vor Ort geschehen. Grundsätzlich sind die Bewohnerinnen / Bewohner nicht verpflichtet, ausschließlich die Sanitätsstation und die dort tätigen Ärztinnen und Ärzte in Anspruch zu nehmen.“ Was dies in der Praxis für Auswirkungen hat, bleibt abzuwarten. Kein Geheimnis ist dagegen, dass die Ressourcen der vor Ort ansässigen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bereits jetzt knapp sind.
4. Allgemeine negativen Auswirkungen: Zu erwartende zusätzliche Kriminalitätsbelastung, Spaltung der Stadtgesellschaft, Belastung der Anwohner im Besonderen: Schade, dass nicht alle Ratsmitglieder die Informationsveranstaltung für die Bürger besucht haben. Wenn Anwohner des Westrickwegs von ihren Erlebnissen der vergangenen Jahre berichten oder konkret danach fragen, wie verhindert werde, dass sich Personen zu später Stunde in kleinen Gruppen auf den Weg in Richtung Innenstadt machen und darauf keine zufriedenstellende Antwort erhalten, dann stimmt mich das nachdenklich. Denn, auch wenn es Einige nicht gerne hören: Zuwanderung, insbesondere aus den von der Verwaltung genannten Hauptherkunftsländern bringt einen Anstieg von Kriminalität mit sich. Das ist kein Gerücht, sondern in der polizeilichen Kriminalstatistik 2023 nachzulesen. Das BKA verweist in seiner Zusammenfassung zur PKS 2023 explizit auf den Zusammenhang von Kriminalität und großen Personenzahlen in Sammeleinrichtungen sowie häufigen Umzügen. Dass dies insbesondere bei Anwohnerinnen und Anwohnern Ängste auslöst, ist aus meiner Sicht nur menschlich und nachvollziehbar. Diese sollte man ernst nehmen und nicht leichtfertig abtun.
5. Die suboptimale Art und Weise der Kommunikation gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern:
Wie gesagt, seit Januar war der Rat über das Vorhaben der Bürgermeisterin informiert. Über Wochen und Monate wurden wir zu Stillschweigen verpflichtet, sollte das Thema unter dem Deckel gehalten werden. Dann sollte alles plötzlich ganz schnell gehen: Ende Mai berichtete die Glocke erstmal öffentlich über das Thema. Und bereits in der Ratssitzung vom 3. Juni, so der Plan der Verwaltung, hätte im nicht-öffentlichen Teil durch das Eingehen einer vertraglichen Verpflichtung ein vorentscheidender Beschluss gefasst werden sollen. Ich muss sagen, da fühle ich mich schon ein wenig hinter die Fichte geführt. Unter diesen Umständen wären die Bürgerinformationsveranstaltungen in der nachfolgenden Woche zur Farce verkommen. Zum Glück hat eine Mehrheit des Rates dies verhindert. Auch die Tatsache, dass das Ratsprotokoll vom 18. Dezember 2023, mit dem Beschluss über die Erweiterung des Westrickwegs, über Monate den Ratsmitgliedern nicht zur Verfügung gestellt wurde und erst jetzt kurzfristig auf mehrfaches Nachfragen online gestellt wurde, ist nicht wirklich eine vertrauensbildende Maßnahme. Laut der Geschäftsordnung des Rates sollten den Ratsmitgliedern Ratsprotokolle möglichst innerhalb eines Monats zur Verfügung gestellt werden. Gerade bei kontrovers diskutierten Themen wie eben dem der ZUE sollte maximale Transparenz in unser aller Interesse liegen.
Arno Zurbrüggen
„Wenn man die Berichterstattung der vergangenen Tage in der Glocke, inklusive mehrerer Leserbriefe, zu dem seitens der Stadt Oelde geplanten barrierefreien WC verfolgt, drängt sich mir als Ratsvertreter der FDP unweigerlich die Frage auf: Ist die Stadt Oelde hier wirklich auf dem richtigen Weg? Was war ursprünglich beabsichtigt? Geplant war ursprünglich ein barrierefreies WC im Umfeld des Carl-Haver-Platzes, auf Anregung von Herrn Dr. Ralf Wohlbrück, für das in den Haushalt 2023 seinerzeit 150.000 € eingestellt worden sind. Betrachtet man die in der Glocke am 11. Juni 2024 von Stadt und Pfarrei veröffentlichten Skizzen, inklusive der Kostensteigerung für die Stadt um satte zwei Drittel, so hat das mit dem ursprünglichen Ansinnen und dem von Herrn Dr. Wohlbrück im September 2022 eingereichten Vorschlägen rein gar nichts mehr zu tun. Statt auf die bereits von Bürgerinnen und Bürgern sowie Gemeindemitgliedern geäußerte Kritik einzugehen, wird einfach weiter geplant. Die Bürger von Schilda hätten sich das nicht besser ausdenken können. Wäre es nicht stattdessen ratsam die Kritik der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen, eine Alternative zu suchen und dabei gegebenenfalls Erfahrungen anderer Kommunen zu berücksichtigen? Es bleibt zu hoffen, dass der Rat diesem Schildbürgerstreich den Stecker zieht!“ - Arno Zurbrüggen
Pressemitteilung in der Glocke vom 22. Mai 2024: Ist Demokratie nur gut, wenn das Ergebnis stimmt?
Das war die Frage, die sich mir spontan gestellt hat, nachdem ich die Pressemitteilung von Bündnis 90/ Die Grünen in der Samstagsausgabe der Glocke vom 18. Mai 2024 gelesen hatte. Geradezu entlarvend darin ist der letzte Satz: Auch wenn der Ratsbeschluss verbindlich sei, solle er nochmals überprüft werden. Die besserwisserische Attitüde und mangelnde Akzeptanz demokratischer Ergebnisse, die aus diesen Zeilen spricht, ist typisch für die Grüne Partei und manifestiert sich u.a. darin, bestimmte Anträge im Oelder Rat trotz Ablehnung immer wieder zu stellen (bspw. den Bürokratietreiber Klimavorbehalt). Als Freidemokrat kann ich solchen Vorstellungen nur widersprechen: Demokratie besteht nämlich eben nicht darin, so lange abzustimmen, bis Frau Köß und Herrn Schwieder das Ergebnis gefällt. Und auch das im Artikel angeführte Argument des Klimaschutzes überzeugtmeines Erachtens nicht: Durch ein Windrad mehr oder weniger in Oelde wird nicht das Weltklima gerettet. Sehr wohl entstehen aber für die Verbraucher weitere Kosten durch garantierte Einspeisevergütungen und den erforderlichen Netzausbau. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Ostmünsterland Rolf Berlemann sprach in diesem Zusammenhang im Umweltausschuss im August 2023 (die Glocke berichtete) von einem zweistelligen Millionenbetrag nur für Oelde und von Zitat „Bergwerken an Kupfer und Aluminium“, die noch in der Erde zu versenken seien. Überhaupt sollte eine Partei, deren Minister in Berlin Ideologie über Fakten stellt, wie jüngst die Recherchen des Magazins Cicero gezeigt haben, beim Thema Klimaschutz vielleicht besser schweigen: 6 Kernkraftwerke, deren Weiterbetrieb Minister Habeck um jeden Preis verhindern wollte, entsprechen der Leistung von 1.800 Windrädern bzw. einer Einsparung von 50 Millionen Tonnen CO2 p.a. - Arno Zurbrüggen
Der Vorstand der FDP Oelde gibt bekannt, dass die langjährigen Mitglieder Anne Wiemeyer und Markus Westbrock aus der Partei ausgetreten sind und gleichzeitig die Mitgliedschaft in der Fraktion der FDP im Rat der Stadt Oelde beenden wollen. Diese Entscheidung wurde dem Vorstand offiziell mitgeteilt.
Der Vorstand der FDP Oelde appelliert an die beiden Ratsmitglieder, die ihr Mandat nicht direkt, sondern über die Reserveliste der FDP erhalten haben, sich in dieser Übergangsphase fair zu verhalten. Aus diesem Grund wird erwartet, dass Anne Wiemeyer und Markus Westbrock ihr Mandat niederlegen, um die Wähler, die 2020 ihr Vertrauen in die FDP gesetzt haben, nicht um ihre legitime Vertretung zu bringen.
Dies würde den nachfolgenden Personen auf den Listenplätzen der FDP die Möglichkeit geben, die Interessen und Ansichten der Wähler entsprechend zu repräsentieren.
Die FDP in Oelde bedankt sich bei Anne Wiemeyer und Markus Westbrock für ihren bisherigen Einsatz und hofft auf einen fairen Übergang, der die demokratischen Prinzipien und die Interessen der Wähler respektiert.
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin,
sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Oelder Rates,
sehr geehrte Damen und Herren der Presse,
liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
erneut habe ich die Ehre, das letzte Wort zu haben. Diese Gelegenheit möchte und werde ich nicht ungenutzt lassen:
Wenn man das letzte Jahr Revue passieren lässt scheint es, als wolle die Aneinanderreihung negativer Ereignisse nicht abreißen: Wir leben jetzt im dritten Jahr mit Corona und hatten die Hoffnung, dieses einschneidende Erlebnis endlich hinter uns zu lassen. Im Februar prasselte mit dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine das nächste sog. „Schwarze Schwan“-Ereignis auf uns ein. Ausgang offen. Dieser andauernde Konflikt wird uns als Stadt und Gesellschaft Opfer abverlangen. Aber sie sind es wert. Wer hätte zu Beginn des Krieges gedacht, dass die Ukraine sich so erfolgreich verteidigt? Die Briefeschreiber, die selbsternannten Philosophen, die Politikwissenschaftler und Generäle, die zu Beginn des Krieges eine baldige Niederlage der Ukraine prophezeiten und nicht seitdem nicht aufhören der Ukraine eine schnellstmögliche Unterwerfung zu empfehlen, sie alle wurden bislang Lügen gestraft.
Die Stadt Oelde hat in dieser Situation schnell reagiert und die günstige Gelegenheit ergriffen, das gerade frei gewordene alte von-Galen-Heim zur Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine zu nutzen. Dafür gebührt allen Beteiligten, der Stadt Oelde, insbesondere der katholischen Kirche und der Caritas Lob und Dank. Und genauso möchte ich mich bei allen Oelder Bürgern bedanken, die privat Menschen aus der Ukraine untergebracht haben; unbürokratisch und zum Teil mit erheblichen finanziellen Vorleistungen. Ohne dieses private bürgerschaftliche Engagement wäre die Unterbringung so vieler Menschen nicht zu leisten. Das muss mal gesagt werden! Gleichzeitig sollte dies für uns alle ein Beispiel sein, trotz aller widrigen Umstände, mit Mut und Optimismus positiv nach vorne zu schauen.
Der Haushaltplan 2023 ist das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit von Politik und Verwaltung. Das, was die Oelder Politik und Verwaltung im letzten Jahr auf den Weg gebracht haben, kann sich sehen lassen. „Von nichts kommt nichts.“ lautet eine bekannte Redewendung, die auf das Theaterstück „König Lear“ von William Shakespeare zurückgeht und in diesem Zusammenhang durchaus zutreffend erscheint.
Die im Haushalt 2023 vorgesehenen Investitionsmaßnahmen werden das Stadtbild sichtbar zum Positiven verändern. Beispielhaft kann in diesem Zusammenhang die Überplanung der Herrenstraße sowie der Neubau des Kreisverkehrs im Kreuzungsbereich von Paulsburg, Ennigerloher Straße und Herrenstraße genannt werden. Die Stadt Oelde gibt damit erkennbar eine neue Visitenkarte ab, für jeden, der aus Westen in Richtung Stadtzentrum fährt.
Die Erneuerung des Umkleidegebäudes am Jahnstadion gehört ebenso wie die weitere Verbesserung der Ausstattung der Oelder Schulen zu den Projekten, welche unsere Bürgermeisterin in ihrer Bilanz im wahrsten Sinne des Wortes in der Position „Anlagen im Bau“ aktivieren kann.
Eine mutige und sicherlich sehr intensiv diskutierte Entscheidung war und ist es, beim Bau der multifunktionalen Sporthalle auf einen Generalunternehmer zu verzichten und diese in Eigenregie zu realisieren. Ein Schritt der zugegebenermaßen nicht ohne Risiko ist.
Es ist kein Geheimnis: In der Diskussion mit unseren Mitgliedern, die von Natur aus eher auf marktwirtschaftliche Lösungen setzen, hat dieses zunächst Unbehagen ausgelöst. Letztlich hatten wir als Ratsmitglieder mangels attraktiver Angebote und dem Umstand, dass die Halle für den Schulsport ja auch irgendwann mal zur Verfügung stehen soll, aber keine andere Wahl als die Entscheidung zu fällen, die wir am Ende getroffen haben. Die mittlerweile etwas nachlassende Nachfrage im Bausektor, wird hoffentlich dazu beitragen, dass das Projekt in einem angemessenen Zeit- und Kostenrahmen realisiert werden kann.
Dieses erklärt auch, warum die FDP den geplanten Aufbau von weiteren 11 Vollzeitstellen in der Verwaltung mitträgt. Grundsätzlich sehen wir die Schaffung neuer Stellen kritisch, erkennen in diesem Fall aber an, dass der Personalaufbau in gut begründeten Bereichen erfolgt. Und wenn wir in Oelde davon abkommen wollen, Leistungen der Verwaltung teuer extern einzukaufen, dann muss man dieser Realität Rechnung tragen. „Von nichts kommt nichts“.
Um dies alles finanzieren zu können - und zwar nach aktuellem Stand ohne Steuererhöhungen - für uns als Freie Demokraten sehr wichtig - und damit „es weiter voran geht“ wie es mein Fraktionskollege Markus Westbrock im vergangenen Jahr ausdrückte, werden wir als Fraktion wie in der Vergangenheit alle Maßnahmen unterstützen, die dazu geeignet sind, neue Gewerbegebiete zu entwickeln und neue Unternehmensansiedlungen wie den Fa. Rottendorf zu unterstützen. „Von nichts kommt nichts“.
Das gilt auch für das Thema Parkplätze in der Innenstadt. Unsere Erwartung ist, dass dieses bei der aktuell etwas ins Stocken geratenen Überplanung des Overberggeländes mitbedacht wird. Wollen wir die Attraktivität der Innenstadt erhalten, müssen wir den Besuchern ausreichende Parkmöglichkeiten bieten. Denn solange Menschen mit Autos in die Stadt fahren, benötigen sie auch Parkplätze - übrigens unabhängig von der Antriebsform. „Von Nichts kommt nichts“.
Das im Klimaschutzkonzept beschriebene Szenario einer 25%igen Reduzierung des Individualverkehrs bis 2035, halten wir Freie Demokraten für eine eher ländlich geprägte Kommune wie Oelde und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung für ambitioniert. Überhaupt haben sich für mich bei der Lektüre dieses 40 T€ teuren Konzepts, einige Fragen aufgetan. Da ist beispielsweise die Frage, wie die vorhergesagten Einsparpotentiale von ca. 30% beim Strom angesichts steigender Nachfrage bei Elektromobilität und Wärmepumpenstrom realisiert werden sollen?
Frau Zimara von B.A.U.M. Consulting möchte ich an dieser Stelle für ihre ausführliche Antwort zu meinen Fragen danken, auch wenn ich ihren Optimismus in Bezug auf die getroffenen Annahmen und die Dekarbonisierung unserer Stromerversorgung nicht teile. Mir kommt dabei der mittlerweile berühmte Ausspruch des ehemaligen Bundesumweltministers Jürgen Trittin in den Sinn, der 2004 sagte, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien einen Durchschnittshaushalt pro Monat nicht mehr koste als eine Kugel Eis. Tatsächlich zahlen wir in Deutschland heute die höchsten Strompreise der Welt.
Auf über 100 Seiten trifft das Konzept zudem nicht eine Aussage dazu, wie diese erneuerbaren Energien gespeichert werden sollen. Auch hier gilt: „Von nichts kommt nichts“. Ohne entsprechende Speichermöglichkeiten wird die Energiewende nicht gelingen. Es sei denn, man nimmt die weitere Verstromung von Kohle in rekordverdächtigen Mengen, so wie es derzeit geschieht, billigend in Kauf. Ohne diese sehr CO2-intensive Form der Energieerzeugung wären Anfang Dezember in Deutschland die Lichter ausgegangen, auch hier bei uns in Oelde. Die Stromversorgung in Deutschland ist unsicherer geworden. Dass Bündnis90/Grüne in einer solchen Situation Anträge stellen, Fahrzeuge die für Notfallsituationen gedacht sind, ausschließlich auf E-Mobilität umzustellen, ist mir völlig unverständlich. Genauso, wie die alljährlich wiederkehrenden Anträge, die darauf abzielen, die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen und die Neuansiedlung von Unternehmen zu verhindern.
Wachstum, Fortschritt und offen zu sein für neue Technologien und nicht deren Verhinderung - meine Damen und Herren - ist die Grundlage für Wohlstand und Klimaschutz.
Gute Bildung ist die Grundlage für Wachstum, Fortschritt und Wohlstand. Es ist Aufgabe von Politik und Verwaltung dafür in Oelde günstige Rahmenbedingungen zu schaffen. Und das betrifft nicht nur die bereits erwähnte erstklassige Ausstattung der Oelder Schulen: Wir Freie Demokraten sind daher sehr froh und glücklich, dass wir die anderen Fraktionen für die Idee eines Bildungscampus, auf dem Stadtbücherei und VHS zusammengeführt werden sollen, auch gegen den Widerstand der Verwaltung gewinnen konnten. Der Hinweis auf die Fördermittel des Masterplans mag zutreffend sein. Mindestens genauso wichtig ist es aber, auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren und darüber hinaus eine eigene Zielvorstellung zu entwickeln. Wir Freie Demokraten werden uns jedenfalls kreativen Vorschlägen der Verwaltung nicht verweigern und sie konstruktiv begleiten.
Zeit Fazit zu ziehen: Nicht alles an und in diesem Haushalt glitzert und funkelt so schön wie der festlich geschmückte Weihnachtsbaum auf dem Oelder Marktplatz. Dennoch sehen wir Freie Demokraten, eine gewisse Strahlkraft von dem Haushalt 2023 ausgehen. Ähnlich, wie das jüngst sehr erfolgreich durchgeführte Winterleuchten, bringt er Licht ins Dunkle.
Und deswegen, meine Damen und Herren, stimmen wir Freie Demokraten diesem Haushalt zu!
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen allen frohe Festtage und alles Gute für das neue Jahr 2023!
Gerne nimmt die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Oelde zu den Pressemitteilungen von SPD und Grünen sowie zum Leserbrief von Herrn Biermann Stellung: Zunächst möchten wir uns für den richtigen Hinweis der SPD bedanken, dass es die Initiative der FDP war, die Baumschutzsatzung im September 2014 ersatzlos zu streichen. Die Argumente, die damals zu ihrer Abschaffung führten, sind unverändert zutreffend: „Eine Mehrheit der Ratsmitglieder konnten wir davon überzeugen, gleichsam Oelder Bürger und Verwaltung von überflüssiger Bürokratie zu entlasten und vor unangemessenen Eingriffen in das Eigentum des Einzelnen zu schützen,“ so der Fraktionssprecher Markus Westbrock. Hat es wirklich einen willkürlichen Kahlschlag gegeben, wie es Herr Biermann darstellt? Wir halten dies für eine unbelegte subjektive Einzelmeinung, die mit Blick auf ganz Oelde nicht den Tatsachen entspricht. SPD und Grüne haben ein offenbar grundsätzliches Misstrauen in die Eigenverantwortung der Oelder Bürger.“Und mit Blick auf Klimabelange gibt es in jedem Fall sinnvollere Ideen, als Bürger mit absurden Vorschriften wie Baumschutzsatzungen oder Dachbegrünungspflichten zu überziehen,“ äußerte sich der andere Fraktionssprecher Arno Zurbrüggen. Dass es auch anders geht und sich die FDP-Fraktion sinnvollen Ideen nicht verschließt, zeigt ein Antrag der Grünen zur Einrichtung eines Bürgerwaldes aus November 2019, den wir seinerzeit selbstverständlich unterstützt haben. Die Beschleunigung des seinerzeit im Rat einstimmig beschlossenen Antrages halten wir für sinnvoller und mit mehr Potential behaftet, als die Neuauflage einer Satzung, die die Anpflanzung neuer Bäume eher verhindert als gefördert hat.
„Der Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen zur Errichtung einer flächendeckenden Tempo 30-Zone innerorts ist ein eher ideologisch gearteter Antrag, der die aktuellen Gegebenheiten in
unserer Stadt aus Unkenntnis oder bewusst ignoriert.“, so der FDP Fraktionsvorsitzende Markus Westbrock.
Zum Sachverhalt: Bis Ende 1999 wurden in der Kernstadt Oelde fünf Tempo 30-Zonen, in Stromberg zwei Zonen und in Sünninghausen ebenfalls zwei Zonen eingerichtet, also insgesamt neun. Ab diesem
Zeitpunkt wurde auch mit Unterstützung der FDP die Ausweitung der Tempo 30 Zonen vorangetrieben.
Das Ergebnis in 2021 steht fest. Momentan sind sowohl die älteren Wohn-baugebiete im Oelder Norden und im Oelder Süden, sowie die in den Ortsteilen als Tempo 30-Zonen ausgewiesen. Gleiches gilt
für die aktuellen und kommenden Neubaugebiete.
Das heißt: In allen Wohnbaugebieten unsere Stadt gilt flächendeckend Tempo 30; im Bereich aller Oelder Schulen ebenfalls.
Es sind also schon alle Gebiete in unserer Stadt, in denen der Durchgangsverkehr von geringer Bedeutung ist, Zonen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen zum Schutz der Wohnbevölkerung sowie der
Fahrradfahrer und Fußgänger.
Im Innenstadtbereich der Oelder Kernstadt, also dem Bereich rund um die Fußgängerzone, gilt Tempo 20. Möchte die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hier das Tempolimit von 20 km/h auf 30 km/h
etwa erhöhen?
Liest man die Voraussetzungen für die Einrichtung einer Tempo 30-Zone in der Straßenverkehrsordnung nach, so ergibt sich, dass eine flächendeckende innerörtliche Tempo 30-Zone in der Kernstadt
unter Einbeziehung der Konrad-Adenauer-Allee nicht möglich ist. Die rechtliche Grundlage hierfür bildet der § 45 I c StVO. Dort heißt es: „ - eine Tempo 30-Zone darf sich weder auf Straßen des
überörtlichen Verkehrs (Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen) noch auf weitere Vorfahrtsstraßen erstrecken (durch Zeichen 306 StVO, Vorfahrtsstraße gekennzeichnet)“ (Zitat).
In allen Tempo 30-Zonen gilt grundsätzlich „Rechts vor Links“. Durch diese Regelung würde dann auf unseren Hauptverkehrsstraßen ein „Stop and Go“-Verkehr erzeugt, der Emissions- und
Kraftstoffsituation verschlechtert.
„In Unkenntnis dieser bekannten Sachverhalte ist der Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen für die Freien Demokraten ein sachlich nicht begründeter Antrag. Der Antrag ist für die Galerie, um sich mit
einem zurzeit rechtlich nicht möglichen Projekt ins Gespräch zu bringen“, so der FDP-Ortsverbandsvorsitzende Hans-Gerd Voelker
Hans-Gerd Voelker
Die Oelder Freien Demokratinnen und Demokraten freuen sich, dass die Stadt Oelde als erste Stadt im Kreis Warendorf eine Fahrradstraße aus Teilen der Dicken Linde und dem Düdingswegs verwirklicht
hat.
Anfang des Jahres forderte die FDP eine schnelle Realisierung dieses Projektes im Hinblick auf die Schulwegsicherung für das Thomas-Morus-Gymnasium. Die Länge der Fahrradstraße beträgt einen
Kilometer. Also Ende gut, alles gut? Nicht so ganz.
Andere Kreise und Städte wie zum Beispiel der Kreis Güterloh oder die Stadt Rheda-Wiedenbrück sind da schon wesentlich weiter. Sie haben längere und deutlich mehr Fahrradstraßen eingerichtet. Die
Realisierung der Oelder Fahr-radstraße kann daher nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein, ein zeitgemäßes Mobilitätskonzeptes umzusetzen, das die Belange des Autoverkehrs in unserem
ländlichen Raum, des Radfahrverkehrs und die Interessen der Fußgänger gleichermaßen berücksichtigt.
Schon 2014 hat das Ingenieurbüro nts ein „Radverkehrskonzept Stadt Oelde“ erstellt mit deutlichen Hinweisen auf den steigenden Radverkehr, insbesondere durch Zunahme von E-Bikes. Zurzeit gibt es
7,1 Millionen E-Bikes in Deutschland. 2019 verfasste das gleiche Ingenieurbüro ein zweites Gutachten unter dem Titel „Mobilität für den Radverkehr in der Stadt Oelde und in den Ortsteilen“, das
sich auch mit Fahrradstraßen beschäftigte. Ebenfalls wurde in beiden Gutachten festgestellt, dass es Sicherheitsmängel in Kreuzungsbereichen und auf Radwegen gibt. Ein Beispiel: Der Radweg In der
Geist unterschreitet den Mindestabstand von 1,50 Metern. Ebenfalls ist dieser häufig zugewachsen.
Dazu der FDP-Ortsverbandsvorsitzende Hans-Gerd Voelker: “Zusätzlich zur Realisierung von weiteren Fahrradstraßen ist ein Sicherheitskonzept notwendig. Befährt ein Radfahrer zum Beispiel die Obere
Bredenstiege in Richtung Carl-Haver-Platz so landet er direkt im Gegenverkehr der Radfahrer auf der Konrad-Adenauer-Allee aus nördlicher Richtung. Es gibt also noch viel zu tun. Die Oelder Freien
Demokratinnen und Demokraten werden mit ihren Vorschlägen zur Beseitigung von Gefahrenstellen und zur Einrichtung von Fahrradstraßen auf vorhandenen Straßen beitragen, damit Oelde
fahrradfreundlich wird.“
Hans-Gerd Voelker
Warum sollten Sie bei den Oelder Freidemokraten mitmachen? Hier sind gute Gründe: